Römische Felder 2005

Die Peripherie Roms findet ihr Entwicklungsinitial im eigenmächtigen Siedlungsbau zugezogener Binnenmigranten aus dem Süden Italiens. Bis 1962 existiert für die Peripherie jedoch keine städtische Planung, die die entstehenden Siedlungsfelder systematisch erfasst hätte, so dass Ihr Wachstum durch die Stigmatisierung ihrer Bewohner aber auch der selbstbestimmten Kulturation der Menschen bestimmt worden ist. Die heutige Peripherie Roms ist durch eine fragmentierte Siedlungsstruktur gekennzeichnet, in der sich Landschaft und Stadt gegenseitig durchdringen. Die umschlossenen Landschaftsflächen sind auch als Denkräume einer fortwährend neu auszuhandelnden Stadt verstehbar. Sie prägen nach wie vor die Identität der römischen Peripherie als offenem Territorium.

Artefakte der antiken Peripherie Roms sind die Aquädukte; sie durchziehen die heutigen Siedlungsfelder. Ihrer originären Funktion entbunden und in ihrem Verlauf einzig der landschaftlichen Geschwungenheit folgend, verlaufen ihre Überreste quer zur heutigen Stadt. Sie tauchen an Kreuzungen auf und verschwinden hinter Häuserreihen. Ihre Reste sind zugewachsen oder verbaut. In der äußeren Peripherie sind sie kilometerlang erhalten und schneiden die Felder und die Vorgärten der Siedlungen. Die Aquädukte als Stadtschnitte zeichnen die Veränderungsprozesse nach, denen die Peripherie in ihrem Verlauf vom Zentrum bis in die äußeren Ränder sowie ihren zeitlichen Anfängen bis heute unterliegt.

Die Passage führt entlang des Aquäduktes. Es entstehen zu ihren Seiten Orte besonderer Qualität. Der Kiosk ist ein Treffpunkt direkt am Rande der Siedlung Centocelle. Die Freilichtbühne steht vis-à-vis der Siedlung Torre Angela und dient Theatergruppen als Forum für ein Publikum von bis zu 220 Personen. Der Betrieb dieser Orte liegt in der Hand lokaler Gruppen.